Alles digital? Digitalisierung kurz eingeordnet

Digitalisierung bedeutet grundsätzlich die Generierung von Daten, um diese anschließend nutzen zu können. Generierung von digitalen Daten ist nur möglich, wenn Prozesse, Maschinen usw. digitalisiert werden. Dabei wird z.B. geeignete Sensorik eingebaut, Software verwendet, Steuerungen ausgelesen, …, um die Prozesse besser verstehen zu können. Diese generierten Daten sind letztlich die Grundvoraussetzung für alle folgenden Schritte und damit auch für die Implementierung von Industrie 4.0. Sind Daten vorhanden, können diese weiterverarbeitet und/oder visualisiert werden.

Was ist Digitalisierung? Eine allgemeine Definition.

Wir alle sind immer mehr mit dem Thema Digitalisierung konfrontiert. Im privaten Bereich ist mit „smart home“ schon ein Schlagwort geschaffen, das für viele Menschen greifbar ist: die Digitalisierung im eigenen Haus. Dadurch wird die übergeordnete Steuerung von unterschiedlichen Funktionen ermöglicht wie z.B. Licht, Musik oder auch die Garzeit und Temperatur des Ofens.

Der industrielle Bereich ist weit heterogener, da die Digitalisierung in unterschiedlichen Branchen und Bereichen durchgeführt wird. Daher muss man sich in diesem Fall mit einer allgemeingültigen Definition beschäftigen:

Digitalisierung bedeutet: Umwandlung analoger Werte in digitale Form.

Durch die Allgemeingültigkeit der Definition werden keine direkten Assoziationen mit einer Umsetzung bzw. den Möglichkeiten hierfür hervorgerufen.

Im industriellen Bereich ist letztlich immer Wandel für / durch / mit Technologie, Mensch und Unternehmen gemeint.

Was ist Digitalisierung umgangssprachlich?

Der Begriff zeichnet im Kopf unterschiedlicher Menschen auch unterschiedliche Bilder.

Die Definition „Umwandlung analog in digital“ ist eine sehr allgemeine Definition. Anhand dieser Definition bedeutet Digitalisierung nur „Einbau von z.B. Sensorik/Automatisierung, um digitale Werte zu erhalten“.

Häufig wird jedoch nicht nur die Umwandlung analog in digital gemeint bzw. die Implementierung von Sensorik bzw. Automatisierung, sondern auch die Implementierung anderer Technologien künstliche Intelligenz, IoT, …, Software, Verknüpfungen, Visualisierungen usw.

Spricht man daher mit jemandem über das Thema Digitalisierung, sollte man vorab die Begrifflichkeiten klären, um Missverständnisse zu vermeiden!

Digitalisierung in Englisch?

Im Deutschen gibt es das Wort Digitalisierung. Im Englischen gibt es für diesen einen Begriff jedoch zwei Begriffe: es gibt Digitalization und Digitization. Dadurch wird die Differenzierung und Vielseitigkeit des Begriffs im Englischen deutlich klarer.

Digitization = Wandlung bisher analoger Prozesse/Maschinen/Daten in digitale, z.B. mittels Sensorik oder neuer Software
= Grundlage für alles weiterführende

Digitalization = erste Nutzung digitaler Daten, Werte, Möglichkeiten, …

Digitalisierung
Digitalisierung Deutsch vs. Englisch
Differenzierung der Bedeutungen Digitalisierung deutsch und Digitalization bzw. Digitization englisch

Digitalisierung – was kann man als Unternehmen in welchem Bereich umsetzen?

Prinzipiell kann jeder Bereich eines Unternehmens digitalisiert werden. Dies kann durch Installation von neuer bzw. zusätzlicher Hardware und/oder Software passieren. Ob die Digitalisierung tatsächlich Sinn macht und den gewünschten Effekt bringt, muss jede Firma zu jedem Zeitpunkt und für jeden Bereich selbst entscheiden. Vor einer Entscheidung sollten immer die Innovationsfähigkeit und die Erweiterbarkeit von Digitalisierungs-Lösungen im Blick gehalten werden.

In der Industrie umfasst Digitalisierung einerseits den klassischen Industrie-Produktionsprozess. Dieser kann auf unterschiedliche Arten digitalisiert werden:

Durch Automatisierung

  • Arbeiten werden von Robotern, Programmierungen o.ä. übernommen. Daten werden aufgezeichnet

Software-Upgrade

  • Hilft häufig, Daten besser und gezielter zu erfassen
  • Durch Hardware-Veränderung für Datenaufzeichnung
  • Nachrüsten der notwendigen Sensorik, um Datenerfassung zu ermöglichen
  • Neben der Produktion, können auch alle anderen Bereiche eines Unternehmens digitalisiert werden.

Logistik
Marketing
Human Resources
… und viele Bereiche mehr

In vielen dieser Bereiche bedeutet Digitalisierung die Installation einer Software, die übergreifend ausgerollt und in den Auswerteprozess mit einbezogen wird. Dabei müssen die Kosten sowie auch der Aufwand und die Einbindung der Mitarbeiter mitberücksichtigt werden. Wenn im Produktionsprozess Hardware-Änderungen gemacht werden, sind sowohl die technischen Änderungen als auch die Auswertbarkeit der Daten usw. schon vor der eigentlichen Umstellung zu bedenken.

Unter Industrie-Revolution: Bedenken Sie diese 10 Bereiche Ihres Unternehmens! Finden Sie weiterführende Informationen darüber, in welchen Bereichen des Unternehmens Digitalisierung und Revolution Vorteile hat!

Wie kann ich Digitalisierung im Unternehmen umsetzen?

Digitalisierung beginnt mit der Möglichkeit, Daten zu generieren. Daten können generiert werden durch

  • Verwendung von Hardware
  • Identifikations-Systeme
  • Sensoren
  • Automatisierung
  • Verwendung von Software

Details zur Implementierung von Hardware und Software und den Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, sind in den einzelnen Kapiteln beschrieben.

Digitalisierung bedeutet: Datenmenge. Zum Zeitpunkt der Daten-Generierung muss sich jedes Unternehmen auch mit der Menge der anfallenden Daten auseinandersetzen. Daten müssen gespeichert und verarbeitet werden. Dabei sind die von Maschinen produzierten Daten als wichtige Datenquelle zu nennen, aber auch Informationen über Abläufe innerhalb eines Bereichs oder Prozesses können zur Effizienzsteigerung genutzt werden. Dabei sind eine konsequente Aufzeichnung, Speicherung und Auswertung der Daten wichtig.

Wie kann ich mit Digitalisierung Daten nutzbar machen?

Digitalisierung bedeutet, digitale Daten zu generieren. In dieser Bedeutung gibt es mehrere Möglichkeiten, Digitalisierung umzusetzen. Meist ist eine Kombination der Möglichkeiten für eine Umsetzung sinnvoll.

Man kann:

vorhandene, historische und analoge Daten nutzbar machen

Meist aufwändig, aber in manchen Fällen müssen auch die historischen, analogen Daten digitalisiert werden. Heutzutage gibt es immer mehr Möglichkeiten im Bereich künstlicher Intelligenz, die bei der Digitalisierung historischer Daten von Prozessen, Maschinen, Vorgängen usw. unterstützen können.

Vorhandene, digitale Daten nutzbar machen

Digitale Daten, die an Maschinen oder innerhalb von Software aufgezeichnet, aber bisher nicht ausgelesen bzw. verwertet werden, können meist über offene Schnittstellen oder unter Zuhilfenahme des Herstellers von Hardware / Software nutzbar gemacht werden. Über die Schnittstelle muss eine Übertragung der Daten stattfinden, um die Daten nutzen zu können.

Direkte, digitale Speicherung und Verarbeitung zukünftiger Daten

Ist die Maschine bzw. Software schon vernetzt und ist genug Sensorik bzw. Software vorhanden, können Daten direkt digital gespeichert, übertragen und ausgewertet werden. Bei dieser Methode fällt kein Zusatzaufwand für die eigentliche

Nachträgliche Digitalisierung zukünftiger Daten, die analog ausgegeben werden

Eine analoge Ausgabe zukünftiger Daten sollte vermieden werden. Dies ist jedoch nicht überall und immer möglich, sodass dieser Punkt immer mit berücksichtigt werden muss

Nachträgliche analoge Verarbeitung z.B. händische Manipulation von digitalen Daten

Dieses Vorgehen ist absolut zu vermeiden: Werden Daten digital ausgegeben, sollten sie auch direkt und ohne zwischenzeitliches händisches Manipulieren weiterverarbeitet werden! Sind händische Schritte notwendig, sollte man überlegen, diesen Schritt durch eine gezielte Optimierung der Übertragung von Daten zu vereinfachen z.B. durch Einbau von Hardware, d.h. beispielsweise SIM-Karten oder anderer IoT-Vernetzung.

Wie kann ich Digitalisierung von Industrie 4.0 abgrenzen?

Das Schlagwort Industrie 4.0 beschreibt generell die 4. Industrielle Revolution, die sich nach Nutzung von Wasser/Dampfkraft 1.0, elektrischer Energie 2.0 und Elektronik für Automatisierung 3.0 als Nutzung von Daten darstellt. Der Unterschied zur Digitalisierung ist damit klar gesetzt:

  • Digitalisierung = Wandel analog digital
  • Industrie 4.0 = Nutzung der durch Digitalisierung geschaffenen Daten

Die Digitalisierung bildet damit die Grundlage für den Wandel zur Industrie 4.0 sowie zur gewinnbringenden Nutzung der generierten Daten.

In 6 Schritten den Status Ihrer Zukunftsfähigkeit evaluieren

Zum Thema Industrie 4.0 wurde im April 2020 eine Studie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Acatech veröffentlicht. In dieser Studie wird ein so genannter Maturity Index für Unternehmen beschrieben, der die digitale Transformation von Unternehmen in 6 Stufen unterteilt.

Digitalisierung = Grundvoraussetzung Stufen 1+2

  • Computerisierung
  • Konnektivität

Industrie 4.0 = Weiterführung Stufen 3-6

  • Sichtbarkeit = sehen, was passiert
  • Transparenz = verstehen, warum es passiert
  • Prognosefähigkeit = vorbereiten auf was passieren wird
  • Adaptierbarkeit = autonome Reaktion und Selbstoptimierung
Maturity Index
Maturity Index
Grafik in Anlehnung an Acatech Maturity Index 1
Diese stufenweise Herangehensweise zeigt deutlich, dass der gewünschte Nutzen nicht „mal eben so“ erreicht werden kann. Ein Unternehmen kann sich fast ausschließlich von Stufe zu Stufe entwickeln und nur selten eine Stufe überspringen. Dies erklärt aber auch, dass digitale Transformation von Unternehmen zeitintensiv ist und gleichzeitig auch sukzessive und nachhaltig angegangen und durchgeführt werden muss. Die erreichte Stufe muss langfristig erhalten bleiben und man muss sich neue Grundlagen erarbeiten, um sich ohne Rückschritte weiter zu entwickeln.

Was muss ich bei Digitalisierung im Unternehmen beachten?

Digitalisierung bedeutet für das Unternehmen Wandel. Wandel in Technologie, Wandel in der Vision, Wandel in Produkten und Verwendung, Wandel für die Mitarbeiter usw.

Jeglicher Wandel muss gut durchdacht und ausgeführt sowie aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Denn Digitalisierung bedeutet nicht einfach nur analoge Prozesse digital abzubilden. Wandel in Form von Digitalisierung bedeutet bestenfalls, dass gesamte Prozesse und Arbeitsabläufe, Organisationen und Geschäftsmodelle hinterfragt werden. In diesem Fall ist Digitalisierung nicht nur Implementierung einer Technologie und Generierung von Daten, sondern ein tatsächlicher Wandel in Form einer digitalen Revolution.

Wichtig für die langfristig erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierung ist der effektive Kommunikations- und Informationsaustausch: von & mit Mitarbeitern bzw. von & mit Daten bzw. von & mit Maschinen. Diesbezüglich finden sich hier weitere Informationen.

Digitale Transformation & digitale Revolution: was ist das?

Digitale Transformation & Revolution sind Begriffe, die einen sehr umfassenden und aktiv initiierten Wandel beschreibt. Meist beginnend mit der Digitalisierung, d.h. der Implementierung neuer Technologien und Maschinen, müssen langfristig aber auch Arbeitsumfeld, Produkte und Strukturen angepasst werden – damit das eigene Unternehmen langfristig für Mitarbeiter und Kunden attraktiv bleibt.

Eine solche digitale Revolution ist per Definition der aktive Entschluss, diesen Wandel durchzuführen und tatsächlich auch zu starten. Und es kann durchaus aufwändig sein

  • im Denken – weil alles mit bedacht werden soll
  • im Umsetzen – weil alle gefordert sind
  • im Beibehalten – weil man schnell wieder zurückfällt in alte Gewohnheiten

Unterstützung bei der Revolution kann das IUWEL-Framework bieten, damit Sie den ganzheitlichen und individuellen Blick auf Ihr Unternehmen finden und dabei Zusammenhänge verstehen und den Überblick behalten.

Differenzierung Digitalisierung, digitale Transformation & digitale Revolution

Digitalisierung, Transformation & Revolution

Differenzierung Digitalisierung deutsch von Digitization & Digitalization englisch und Zusammenhang mit digitaler Transformation & digitaler Revolution

Wie bzw. wo beginnt die digitale Revolution?

Digitale Revolution betrifft das gesamte Unternehmen– doch wo startet sie?

Beginnen muss die digitale Revolution von Unternehmen aktiv durch das Management. Diese müssen Akzente & Eckpfeiler sowie Ziele & Visionen für die Revolution darstellen und auch vorleben, damit nicht nur digitale Technologie, sondern auch neue Werte und Kulturen für das gesamte Unternehmen und damit für jeden einzelnen Mitarbeiter implementiert werden – und dies langfristig.

Daher sollte jedes Unternehmen die folgenden drei Punkte bei jedem Vorgehen bedenken, um die digitale Revolution erfolgreich zu starten und umzusetzen:

Vision

Das Management möchte die digitale Transformation im gesamten Unternehmen hervorrufen. Das geht leider weder von heute auf morgen noch ohne Visualisierung von Zielen. Diese Vision sollte das Management etablieren: möglichst greifbar, praktisch & verbindlich. Damit jeder Mitarbeiter gesetzte Ziele und den Sinn Purpose versteht.

Technologie

Das Management in Absprache mit den Führungskräften und Mitarbeitern entscheidet über den Einsatz neuer Technologie. Die richtige Technologie am richtigen Standort und zur richtigen Zeit ermöglicht neues Denken und Ausrichten von Prozessen, Maschinen und Interaktionen auf die Zukunft.

Mitarbeiter

Das Management kann viel beschließen – wenn die Mitarbeiter nicht abgeholt werden und aktiv mitwirken funktioniert auch keine digitale Transformation oder Revolution. ABER: es braucht Zeit, die nötige Wiederholung sowie die klare Darstellung von Sinn und Zwecke der Maßnahmen, damit Mitarbeiter aktiv mitziehen und mitwirken.

Referenzen und weiterführende Literatur
1 Acatech-Studie: Industrie 4.0 – Maturity Index

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Carina Hambrock

Carina Hambrock ist Technikerin und begeistert von Digitalisierung in den unterschiedlichen Facetten. Sie liebt es, neue Techniken und Technologien genauso wie auch neue Menschen und Sichtweisen kennenzulernen. Sie ist Herausgeber von my-digital-revolution.com und vernetzt dort praktisches Wissen von sich selbst und anderen , um möglichst alle zum Verständnis und zur erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierung und digitaler Revolution zu befähigen.


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